Wildlachse zu fangen, ist eine spannende Herausforderung für Angler aller Erfahrungsstufen. Ob in wilden Flüssen oder malerischen Seen – das Wissen über das lokale Verhalten der Lachse, die geltenden Bestimmungen und die richtige Anwendung der Techniken kann Ihren Erfolg erheblich steigern. In diesem Leitfaden erfahren Sie, wo Sie Lachse fangen können, welche Köder am besten geeignet sind und welche Strategien sich für das Angeln in Flüssen und an der Küste bewährt haben.
Wo kann man in Europa Lachs fangen?
Atlantischer Lachs ist die wichtigste Zielart. Diese Fische sind anadrom: Sie schlüpfen in Süßwasserflüssen, ziehen in den Nordatlantik und kehren zum Laichen in ihre Heimatgewässer zurück. Die Top-Lachsreviere Europas liegen in:
Schottland – Flüsse wie Tay, Tweed und Spey
Norwegen – insbesondere die Flüsse Gaula, Orkla und Alta
Irland – die Flüsse Moy, Blackwater und Slaney
Island – ein Hotspot für unberührte Lachsflüsse wie Laxá und Norðurá
Außerhalb Europas gibt es ebenfalls hervorragende Lachszonen:
Skeena River, British Columbia – Abgelegen, landschaftlich reizvoll und Heimat aller fünf Pazifiklachsarten.
Miramichi River, New Brunswick – Einer der weltweit besten Flüsse für Atlantischen Lachs.
Campbell River, Vancouver Island, BC – Bekannt für das Lachsfischen im Meer und in Flüssen.
Restigouche River, Grenze zwischen Quebec und New Brunswick – Erstklassiges Ziel für den Fang von Atlantischem Lachs, oft mit der Fliege gefischt.
Europäische Lachsflüsse sind in der Regel schnell fließend und strukturreich. Achten Sie auf:
Tiefe Becken und Strömungen, in denen sich Lachse ausruhen
Natürliche Verstecke wie untergetauchte Felsen und überhängende Uferbereiche
Starke Strömungen und Stromschnellen während der Wanderung flussaufwärts
Mündungsgebiete und Küstenbereiche in der Nähe von Flussmündungen – insbesondere in Norwegen und Teilen Islands – bieten gute Möglichkeiten. Die meisten Angler konzentrieren sich zu Beginn der Wanderungsphase auf Flussmündungen.
Der Zeitpunkt der Lachswanderung variiert je nach Land und Fluss, aber allgemeine Muster sind:
Frühjahr (April–Juni): Wanderungen zu Beginn der Saison, insbesondere in Norwegen und Schottland
Sommer (Juni–August): Hauptsaison in den meisten Regionen
Herbst (September–Oktober): Späte Wanderungen, insbesondere in Irland und Nordeuropa
Island bietet aufgrund seines einzigartigen Klimas und seiner kurzen Flussläufe oft einige der frühesten und beständigsten Sommerwanderungen.
Nähern Sie sich leise und vorsichtig, um die Fische nicht zu verschrecken.
Suchen Sie in den Morgenstunden oder während der Abenddämmerung nach vielversprechenden Standplätzen.
Führen Sie Fliegen oder Köder quer zur Strömung, um Reaktionsbisse auszulösen.
Während in vielen Flüssen nur Fliegenfischen erlaubt ist, gibt es Regionen, wo auch andere Methoden gestattet sind. Zu den effektivsten Ködern zählen:
Lachsrogen (wo legal) - extrem fängig
Garnelen und Krabben (besonders in Irland)
Tauwürmer (häufig eingesetzt in Norwegen und Schottland)
Kunstköder wie Imitationseier oder Duftköder
Wichtig: Informieren Sie sich unbedingt über die lokalen Bestimmungen - in vielen Schutzgewässern ist der Einsatz von Ködern stark reglementiert.
Wenn Naturköder nicht erlaubt sind oder keine Ergebnisse bringen, können Kunstköder äußerst effektiv sein. Zu den besten Optionen gehören:
Spinner – Mepps Aglia oder Blue Fox Vibrax
Blinker – Toby, Rapala Minnows oder Flying C
Wobbler – Rapala Jointed, Countdown oder Original Floaters
Tube Flies – Besonders effektiv in Gewässern, in denen nur Fliegenfischen erlaubt ist
Das Führen dieser Köder durch ruhige Wasserbereiche löst oft Angriffe von territorialen Lachsen aus.
Spinnfischen von felsigen Ufern oder Molens aus mit Metallblinkern oder Spinnern
Schleppangeln von Booten aus mit Wobblern oder Ködern hinter Blinkern
Das Angeln in Flussmündungen während der frühen Wanderungsphase
Köderfische wie Hering, Sandaal und Makrele werden häufig verwendet, sofern die örtlichen Vorschriften dies zulassen.
Rute und Schnur – Eine starke 2,7–3,4 m lange Rute mit einer AFTMA 8–10 Schnur für das Fliegenfischen oder eine 9–14 kg Test-Spinnangel
Rolle mit solider Bremskraft – Lachse sind kräftig und erfordern robuste Ausrüstung
Wathosen und polarisierte Sonnenbrille – Unverzichtbar für das Angeln im Fluss und zum Aufspüren von Fischen
Geflochtene oder Fluorocarbon-Schnur – Für Festigkeit und Abriebfestigkeit
Planen Sie Ihre Würfe zur optimalen Zeit - besonders erfolgversprechend sind die Morgen- und Abenddämmerung
Achten Sie auf die Wassertemperatur - Lachse sind bei 10-15°C am aktivsten
Wechseln Sie regelmäßig die Angelstellen - Lachse wandern ständig
Respektieren Sie lokale Gepflogenheiten und Regularien - besonders in Schottland und Island
Unterschätzen Sie nie die Flussströmung - Wurftechnik und Köderkontrolle sind entscheidend
Verwenden Sie keine zu leichte Ausrüstung - Atlantischer Lachs erfordert robustes Gerät
Informieren Sie sich genau über lokale Bestimmungen - Lizenzen, Köderbeschränkungen und Fanglimits variieren
Vernachlässigen Sie die Wasserklarheit nicht - passen Sie Köderfarbe und Größe an die Sichtverhältnisse an
Das europäische Lachsfischen vereint Tradition mit atemberaubenden Naturerlebnissen. Ob in den schottischen Highlands oder norwegischen Fjordtälern - wer das Verhalten der Lachse kennt, die lokalen Vorschriften beachtet und die richtigen Techniken anwendet, wird unvergessliche Angelerlebnisse haben.
Petri Heil und stets feste Drill!